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TIPPS ZU FOLGENDEN THEMEN:

 

Okular-Rechner

Bei der Zusammenstellung eines optimalen Sets an Okularen ist es hilfreich, sich die Werte für Vergrößerung, Austrittspupille und  Gesichtfeld zu visualisieren, um leichter Lücken und Sprünge zu erkennen, die man evtl. noch ausgleichen möchte. Ich finde dabei, dass das wichtigste eine gute Abstufung der Austrittspupille (AP) im Bereich von ca. 4 mm bis zur minimalen AP bei ca. 0,7 mm ist, wobei die Abstände bei höheren Vergrößerungen eher etwas feiner als gröber werden sollten.

Daher habe ich eine Exceldatei erstellt, die aus den Okular- und Teleskopdaten alles nötige berechnet und in Diagrammen anzeigt.

Die Datei enthält nach dem Download als Beispiel ein Okularset, das ich mir für meinen 12" f/4,7-Dobson ausgetüftelt habe. In die entsprechenden Zellen brauchen nur die eigenen Teleskop- und Okulardaten eingegeben werden.

Download der Datei: Hier klicken!

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Anbringen einer Untersetzung an den JMI NGF DX-3 - Okularauszug

Angeregt durch einen Tipp im Forum von Astronomie.de habe ich mir bei Reichelt einen Knopfautomaten (ca. 24 Euro) gekauft und diesen an meine Okularauszug (OAZ) montiert. Grund dafür war zunächst hauptsächlich das bastlerische Interesse. Eine wirkliche Notwendigkeit zum Umbau bestand nicht, da ich auch mit dem Original-OAZ eigentlich gut zurecht kam. Ihm nachhinein muss ich jedoch sagen, dass sich der Umbau doch sehr gelohnt hat und das Fokussieren bei hohen Vergrößerungen deutlich angenehmer klappt. Doch nun zur Adaption.

 

Erst einmal die nötigen Teile in der Übersicht:

Links ist der gekaufte Knopfautomat. Er liefert eine 6:1-Untersetzung, wenn man an dem kleineren Teil dreht. Rechts daneben das aus ca. 1mm dicken Alublech hergestellte Gegenstück für die Zapfen am Knopfautomaten, darunter ein kleines Holzschräubchen (2 x 12mm).Ganz rechts ist dann ein Holzklötzchen aus 12 mm wasserfestem und lackiertem Multiplex, mit einem kleinen Löchlein für die Holzschraube an der linken Stirnseite und ein Langloch für die schwarze Schraube zur Befestigung am OAZ. Die Schraube bzw. das zugehörige Gewinde am OAZ ist leider zöllig. Es geht aber genauso gut die im Lieferumfang des NGF 3 befindliche kurze Okular-Klemmschraube, so dass man hier kein Schrauben-Beschaffungsproblem hat.

 

Der Okularauszug:

 

Ich wollte das linke Fokussierrad des OAZ ersetzen, da ich dann mit dem rechten wie gewohnt normal scharf stellen kann. Das erste Problem: Die Achse des NGF 3 hat einen Durchmesser von ca. 4,8mm, der Knopfautomat ist aber für eine 6 mm-Achse. Würde man den Knopfautomaten einfach so anschrauben, würde er also um die Achse eiern. Deshalb habe ich die Achse mit Klebeband passend umwickelt und schließlich eine aufgeschlitzte und gekürzte 6 mm Aderend-Hülse aufgesetzt, so dass sich der Knopfautomat gerade noch auf die Achse stecken lässt. Auf dem Foto erkennt man die Klemmspur des Knopfautomaten in der Hülse. Darüber hinaus erkennt man auf dem Foto das Gewinde für die Befestigung des Holzklötzchens.

 

Montiertes Gegenstück:

 

Das Alublech dient als Gegenlager für den Knopfautomaten, damit sich die Achse das OAZ dreht und nicht nur der Knopfautomat um sich selbst. Das Alublech wurde mit einer Metallsäge grob ausgeschnitten und dann mit einer Feile in die nötige Form gebracht. Die zwei Löcher für die Zapfen des Kopfautomaten haben 1,5 mm Durchmesser, der Abstand ist 16 mm, genau mittig zum zentralen Loch, durch dass die schwarze Plastikhülse der OAZ-Achse geht. Dieses Loch wurde genau zentriert und dann mit einer Reibahle exakt auf den nötigen Durchmesser (knapp 10 mm) aufgeweitet. Schließlich wird das Alublech am Holzklötzchen fixiert und dieses am OAZ angeschraubt (Vorsicht, dass die verwendete Schraube nicht zu lang ist!).

 

Fertig

 

Der montierte Knopfautomat. Die Zapfen für das Gegenlager greifen genau in die Löcher. Wurde genau gearbeitet, ist das Ganze spielfrei (Der Knopfautomat hat aber selbst etwas Spiel). Der OAZ lässt sich nun noch deutlich feiner einstellen, der Umbau hat sich wirklich gelohnt. Auch mit meinem bisher schwersten Okular, einem Nagler 17 mm T4 rutscht der Knopfautomat (noch) nicht durch.

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Spiegelreinigung

Früher oder später wird in jedem Teleskop-Besitzer der Drang aufkommen, dem ach so verdreckten Spiegel wieder strahlenden Glanz zu verleihen. Die Kunst ist eigentlich, dem Sauberkeitsdrang möglichst lange zu widerstehen und so selten wie möglich zu reinigen, um Kratzer zu vermeiden. Geringe bis mittlere Verstaubung ist nicht so schlimm wie es aussieht.

Vor der Reinigung sollte man sich überlegen, ob man das Teleskop danach auch wieder zusammenbauen und justieren kann, ein dejustierter Spiegel ist schlechter als ein verschmutzter! Hat man sich dann irgendwann mal zur Reinigung durchgerungen, kann es losgehen:

(Im folgenden gebe ich drei Methoden an, die ich selbst schon problemlos angewandt habe, die Durchführung / Nachahmung der Methoden erfolgt natürlich auf eigene Gefahr.)

Zwei leicht unterschiedliche Methoden mit Wasser und Spülmittel

Man baut zunächst den Spiegel (und, falls nötig, den Fangspiegel) mit seiner Halterung aus und kann dann den größten Dreck vorsichtig wegblasen oder unter fließendem kalten Wasser abspülen. Dann macht man sich in einer Wanne oder im Waschbecken mit ph-neutralem Spülmittel eine lauwarme Waschlösung und weicht darin den Spiegel ca. 30 min ein. Falls es sich nur um Staub etc. handelt, geht es auch kürzer. Nun hat man mehrere Möglichkeiten.

Grundsätzlich gilt: Auf dem Spiegel darf niemals Wasser etc. verdunsten, die Folge wären Kalk- oder Wasserflecken! Die Reinigung darf niemals trocken erfolgen, der "Dreck" muss immer wegschwimmen können! Nie mit Druck arbeiten!

  1. Man macht sich einen großen, stabilen Spülmittel-Schaumberg und verfrachtet diesen auf den Spiegel. Dann wird der Schaum mit der Hand auf dem Spiegel hin und herbewegt, ohne mit der Hand oder sonstigem die Spiegeloberfläche zu berühren. Danach wird der Spiegel mit lauwarmen Leitungswasser abgespült, bis keine Spülmittelreste mehr vorhanden sind. Zum Schluss wird die Spiegeloberfläche mit destilliertem Wasser nachgespült. Solange man sich kein echtes destilliertes Wasser aus der Apotheke gekauft hat (teurer), ist dieses Wasser nur demineralisiert, so das es beim Verdunsten auch Rückstände hinterlassen kann. Gleiches gilt für Alkohol etc., der leider öfter zum Nachspülen empfohlen wird.  Deshalb nimmt man sich nun mehrere Papiertaschentücher und saugt mit den Ecken die noch am Spiegel hängenden Tropfen vorsichtig auf, bevor sie die Chance haben, zu verdunsten. Eigentlich könnte man sich dank dieser Aufsaugerei das "destillierte" Wasser auch ganz sparen, aber es beruhigt doch das Gewissen. Man sollte aber nicht am falschen Ende sparen, und ein Papiertaschentuch in kleinere Stücke zerreißen, um mehr Ecken zum Saugen zu haben, das fusselt nur. Nach dem der Spiegel wieder trocken (und natürlich sauber) ist, kann man ihn wieder einbauen.
  2. Die zweite Methode ist eine Abwandlung der ersten für stärker haftende Verschmutzungen. Dazu nimmt man einen großen Wattebausch, tränkt in mit dem Spülwasser und zieht ihn ohne Druck über den schön nassen Spiegel (am besten ist er unter oder fast ganz im Wasser). Dabei wirkt nur das Eigengewicht der nassen Watte auf den Spiegel. Die Watte oft wechseln. Der Rest erfolgt wie oben.

Die "trockene" Methode mit Collodium

Die dritte Methode habe ich ausprobiert, weil sie erstens nicht so üblich zu sein scheint und weil ich zweitens eine recht hartnäckige Verschmutzung (vermutlich Pollen) auf dem Spiegel hatte, die ich mit den beiden Standardverfahren nicht richtig wegbekam. Collodiumlösung heißt das Zauberwort. Collodiumlösung ist eine leicht dickliche Flüssigkeit, genauer eine ca. vierprozentige etherische Cellulosenitratlösung. In der Apotheke habe ich mir etwas davon gekauft (recht teuer!). Als weiteres braucht man noch evtl. eine stumpfe Pinzette und gute Nerven. 

Man schüttet ein wenig der Collodiumlösung auf den Spiegel und verteilt sie durch Kippen des Spiegels so, dass dieser vollständig mit einer dünnen Schicht bedeckt ist. Nun lässt  man die Lösung trocknen (dauert mind. einige Minuten), wobei man den Spiegel am besten anfangs ständig bewegt, um ein Zusammenlaufen der Lösung in der Spiegelmitte zu verhindern. Dabei entsteht eine stabile durchsichtige Haut, an der der Dreck klebt. Anschließend zupft man die Haut am Rand hoch und zieht sie möglichst als Ganzes vom Spiegel ab, wobei die Verschmutzungen mit heruntergehen. Es empfiehlt sich, das ganze in einem möglichst gut belüfteten Raum durchzuführen, damit man nicht übermäßig den Etherdämpfen ausgesetzt ist.

Dazu einige Anmerkungen:
Dieses Verfahren hat einige Vorteile: kein Wassergeplansche, berührungslos und theoretisch ohne Kratzgefahr bei der Reinigung. Auch hartnäckigere Verschmutzung ist oft so durch die fettlösende Wirkung des Ethers wegzubekommen. Ich empfehle aber aus eigener Erfahrung dringend, das Aufbringen der Lösung und besonders das Abziehen vorher ein paar mal auf einer Glasscheibe, z. B. einem  Kosmetikspiegel oder einem glatten Glasteller etc. zu üben. Die entstehende Folie darf auf keinen Fall zu früh, d. h. wenn unter einer dünnen Haut noch flüssige Lösung vorhanden ist, abgezogen werden. Dann reißt sie ein, wobei die übrige Lösung auf den Spiegel gelangt und dort ohne richtige Verbindung zur Folie fest wird. Die Folge sind Collodiumreste, die nur schwer vom Spiegel herunterzubekommen sind. Zu lange sollte man aber auch nicht warten, da die Folie am Anfang noch elastisch und dehnbar ist und leichter am Stück abzuziehen ist. Angeblich löst sich die Folie nach einigen Stunden von selbst, indem sie sich aufrollt. Dies habe ich aber noch nicht probiert, ich ziehe sie lieber ab, sobald sie trocken ist. Man sollte die Folie möglichst als ganzes oder in großen Stücken abziehen, denn kleinere Fitzel gehen später nur schwer ab. Notfalls kann man sie mit Ether oder evtl. mit Alkohol auch wieder auflösen.

Hinweise: Ich habe inzwischen von zwei Fällen gehört, bei denen ein Teil der Verspiegelung am Collodium kleben blieb und mit abging. Dies sollte natürlich nicht passieren und ist sicherlich kein Indiz für eine hervorragende Spiegelqualität. Desweiteren würde ich es vermeiden, schon etwas ältere Lösungen zu verwenden. Besser frisch kaufen.

Deshalb weise ich nochmals daraufhin, das die Durchführung nach meiner Empfehlung sowie überhaupt die Verwendung der Collodiumlösung auf eigene Gefahr erfolgt!

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Literatur

Ein paar Worte zu folgenden Büchern:

  • Atlas für Himmelsbeobachter (der "Karkoschka") von Erich Karkoschka (alte Ausgabe)
  • Deep Sky Reiseführer von Ronald Stoyan (alte Ausgabe)
  • The Night Sky Observers Guide von G. R. Kepple und G. W. Sanner
  • Burnhams Celestial Handbook (der "Burnham") von Robert Burnham jr.

Der Karkoschka ist erstaunlich klein, wird aber zurecht jedem Anfänger empfohlen. Es ist wohl das "Standardwerk" für den Anfänger und bleibt auch für den fortgeschritteneren Beobachter sehr nützlich. Der Karkoschka enthält 250 hellere Deep-Sky Objekte (z. T. auch vom Südhimmel) sowie 250 Doppelsterne und natürlich auch normale Sterne und Veränderliche.
Nach einer Einleitung mit diversen nützlichen Erläuterungen folgt der Karten- und Datenteil. Dessen Aufbau ist genial: Auf der jeweils rechten Buchseite sind die Sternkarten (insgesamt 50), auf der linken Seite sind die Daten und Angaben zur Sichtbarkeit in kleinen Teleskopen in Tabellenform und z. T. Kurzbeschreibungen für die entsprechenden Objekte angegeben.
Zu gröberen Übersichtskarten mit allen mit bloßem Auge sichtbaren Sternen (6 mag) gesellen sich hierbei Detailkarten mit einer Grenzgröße von 9 mag, die das Aufsuchen der Deep-Sky Objekte ermöglichen. Im hinteren Buchdeckel ist ein Übersichtskarte, die angibt, wo welches Himmelareal in dem Buch zu finden ist.

Mit dem Karkoschka wird der Anfänger in die Lage versetzt, seine ersten Objekte zu finden und zu beobachten, während der "Profi" eine schöne Auswahl von Paradeobjekten in einem äußerst handlichen Büchlein zur Hand hat.

Der Deep Sky Reiseführer ist ein neueres, sehr schönes und ebenfalls empfehlenswertes Buch. Schon die Aufmachung und das Konzept gefällt mir sehr gut (der Karkoschka ist hier doch etwas "älter"). Die beiden Bücher ergänzen sich optimal. Im Deep Sky Reiseführer finden sich die "300 schönsten Objekte des Nord- und Südhimmels". Der Nordteil überwiegt dabei logischerweise. Die Objekte werden in ausführlichen Texten, garniert mit Fotos, die ungefähr dem visuellen Eindruck entsprechen oder (was mir noch viel besser gefällt) mit sehr guten Zeichnungen vorgestellt. Bei den Messier-Objekten findet man neben den obligatorischen Objektdaten zusätzlich Messiers historische Originalbeschreibung. Zu allen Objekten ist jeweils eine Aufsuchanleitungen (per Starhopping) und teilweise ein kleines Aufsuchkärtchen angegeben. Eine ausführliche Einleitung mit Erläuterungen, Tipps, Beobachtungshinweisen usw. und ein Farbbild-Teil runden das Ganze ab.
Die Zeichnungen sind auf höchstem Niveau, d. h. geben den Eindruck eines erfahrenen Beobachters wieder. Sie wurden an Teleskopen von max. 150 mm Öffnung erstellt. Der Anfänger wird die Details etc. zwar nicht nachvollziehen können, doch es sind einige Vergleiche enthalten, die zeigen, was mit wenig und jahrelanger Beobachtungserfahrung am gleichen Objekt mit der gleichen Teleskopgröße möglich ist. Wer wie ich bisher aber keinen Nebelfilter hat, der kann auch mit einiger Erfahrung nur neidisch die Zeichnungen von diversen Nebeln bewundern.

Der Deep Sky Reiseführer ist für mich vor allem zum Schmökern und zur Vor- und Nachbereitung einer Beobachtungsnacht, weniger jedoch für den Feldeinsatz geeignet, denn hierzu ist er einfach zu schade :-) Außerdem schaue ich lieber in eine Sternkarte, als mich nach einer Aufsuchanleitung zu richten, auch wenn diese sicher auch zum Ziel führt.

The Night Sky Observers Guide ist das von mir am häufigsten genutzte Buch. Es ist in zwei Bände aufgeteilt: Band 1 enthält die Herbst- und Wintersternbilder, Band 2 Frühjahr und Sommer. In jedem Band findet man alphabetisch sortiert die Sternbilder, die von mittleren nördlichen Breiten aus zu sehen sind. Auf insgesamt ca. 900 Seiten werden 2030 Galaxien, 550 Offenen Sternhaufen, 131 Nebel, 127 Planetarische Nebel, 92 Kugelsternhaufen, 69 Dunkelnebel und nicht zu vergessen 5 sonstige Objekte :-) behandelt.  Dazu kommen dann noch 431 Sternkärtchen und 143 Tabellen, die u. a. 2104 Doppelsterne und 433 Veränderliche beinhalten. Doch genug der (nicht nachgezählten :-) ) Statistik. Zu erwähnen ist noch die umfangreiche Einleitung in Band 1 (ca. 50 Seiten) mit Tipps zum Beobachten und Zeichnen sowie einer Erläuterung der einzelnen Objektklassen und -typen und ihrer Eigenheiten. 

Der Schwerpunkt liegt eindeutig bei der Deep-Sky-Beobachtung. Zu jedem Objekt werden zunächst die üblichen Daten wie Helligkeit, Größe und Koordinaten sowie z. B. die Sternanzahl und Sternhelligkeit für Offenen Haufen, die Flächenhelligkeit für Galaxien oder die Helligkeit des Zentralsterns für PNs etc. angegeben. Dazu kommen noch die Klassifikationen, die ich auch in meine Liste übernommen habe. Zusätzlich ist jeweils noch eine Beurteilung von 1 (extrem schwierig) bis 5 (Paradeobjekt) angegeben.

Die Größen und Helligkeitswerte sind nachvollziehbar, d. h. es gibt kaum Fehler wie in älteren NGC-Katalogen (wie sie z. B. in TheSky noch verwendet werden), die oft völlig irreführende Daten (oft zu schwache Helligkeiten) aufweisen. Allerdings haben sich hie und da auch Fehler eingeschlichen, z. B. stimmt die angegebene Orientierung bei einigen Fotos nicht oder es sind noch einige Tippfehler in den Daten vorhanden. Bei der Masse an Daten ist das aber kaum verwunderlich und für mich nicht weiter schlimm.

Jedes Objekt hat nun eine oder mehrere Beschreibungen mit verschieden großen Teleskopen bei verschiedenen Vergrößerungen. Diese Beschreibungen stammen von einer Vielzahl verschiedener Beobachter (in den USA), was manchmal bemerkbar ist, weil für den einen "schwach" oder "klein" eine etwas andere Bedeutung hat als für den anderen. Großteils sind die Beschreibungen aber konsistent.
Begleitet wird das ganze noch von 446 Fotos und 827 Zeichnungen. Nicht jedes Objekt hat also eine Zeichnung, aber das wäre auch zuviel verlangt! Die hauptsächlich verwendeten Teleskopklassen sind 8/10", 12/14" und 16/18", wobei nicht bei jedem Objekt Beschreibungen mit allen Größen vorhanden sind. Daneben sind ab und zu auch 4/6" oder 22/24" zu finden.

Angesichts dieser Tatsache könnte man glauben, das Werk sei für Beobachter mit kleinen Teleskopen nicht geeignet, doch weit gefehlt. Ich halte die Beschreibungen für 8/10" auch mit 4,5", sprich mit meinem TAL 1M an einem guten Standort für meist nachvollziehbar. Dies wird einem Anfänger zwar nicht gelingen, aber mit Beobachtungserfahrung ist es durchaus möglich. Gleiches gilt für 12/14". Nur weil keiner der Beobachter in dem Werk das Objekt mit einem kleineren Teleskop beobachtet hat, heißt das noch lange nicht, dass es deshalb nicht sichtbar ist.

Das Buch ist allerdings nur bedingt für den Feldeinsatz geeignet, da die Kärtchen nur für auffälligere Objekte als Aufsuchhilfe dienen können. Sie haben eine Grenzgröße von ca. 8 mag. Damit geben sie den Anblick in einem mittleren Feldstecher wieder. Allerdings sind in den Kärtchen manchmal noch weitere Objekte zu finden, die im Buch nicht näher beschrieben werden.

Für die Vor- und Nachbereitung, also für die Objektauswahl oder die Überprüfung der eigenen Beobachtungen ist es jedoch hervorragend geeignet und inzwischen wohl das Deep-Sky Standardwerk. Wer die Deep-Sky-Beobachtung zu seinem Hobby auserkoren hat, wird früher oder später bestimmt bei  Night Sky Observers Guide landen :-)

Burnhams Celestial Handbook ist bereits etwas älter (1978), aber nichtsdestotrotz interessant. Es besteht aus drei Bänden (vom Format her aber nur etwas mehr als halb so groß wie die Night Sky Observer Guide), in denen alphabetisch alle Sternbilder abgehandelt werden. Das Layout ist vielleicht im ersten Moment etwas abschreckend (Schreibmaschinen-Seiten, griechische Buchstaben etc. per Hand), aber der Inhalt macht das locker wieder wett.

Zu jedem Sternbild gibt es ausführliche Tabellen mit Doppelsternen und Veränderlichen, die mich als Deep-Sky-Beobachter allerdings weniger interessieren. Ebenfalls in Tabellenform sind Deep-Sky-Objekte aufgeführt und zwar mit Bezeichnung, Typ, Koordinaten (Epoche 1950) und einer Beschreibung in Buchstabenkürzeln, wie die Dreyer-Beschreibungen im NGC-Katalog. Die Kürzel sind natürlich erklärt, sowie vieles anderes mehr in der ca. hundertseitigen Einleitung. Der Burnham ist allerdings kein Buch für den Feldeinsatz, sondern eines zum Schmökern in trüben Stunden oder vor oder nach der Beobachtung.

Bei jedem Sternbild werden die Eigenschaften meist mehrerer Sterne (Normale, Doppelsterne, Veränderliche) auf ein paar Seiten beschrieben und erklärt, also z. B.  die Entfernung, Farbe, Lichtkurve, Eigenbewegung, Umlaufzeit, Ursprung das Namens, Geschichtliches und natürlich interessante Besonderheiten etc. Danach werden, wenn vorhanden, ein oder mehrere besonders schöne oder interessante Deep-Sky-Objekte herausgegriffen und ebenfalls ausführlich ihre Eigenschaften und Besonderheiten erläutert. Die Beschreibung zielt also auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die physikalischen Eigenschaften ab und nur kurz auf den visuellen Eindruck. Dabei ist natürlich das Alter des Burnhams zu berücksichtigen, aber größtenteils sind die Aussagen korrekt. Natürlich kann es vorkommen, dass z. B. die Entfernung eines Objektes nun durch bessere Messmethoden genauer bekannt ist, aber wer die neuesten Daten sucht, sollte ohnehin besser im Internet als im Burnham stöbern. Dafür bietet der Burnham z. B. auch mal ein passendes Gedicht oder eine Erläuterung des antiken Ursprungs eines Sternbilds samt Bilder von griechischen Münzen usw. Dazu kommen über dreihundert Fotos, meist gewonnen an Großteleskopen, und eine Vielzahl von Diagrammen wie Lichtkurven oder Doppelsternbahnen, Aufsuchkarten mit Vergleichshelligkeiten für Veränderliche etc.

Kurz gesagt: Mit dem Burnham erfährt man, WAS man da eigentlich letzte Nacht beobachtet hat und sieht das ein oder andere Objekt dann vielleicht in ganz neuem Lichte. Die Night Sky Observers Guide hingegen enthält noch mehr Deep-Sky Objekte, wendet sich an den aktiven Beobachter und streift die physikalischen Objekteigenschaften kaum. Somit ergänzen sich die beiden Bücher ideal.

Bleibt mir nur noch auf das tragische Leben von Robert Burnham jr. hinzuweisen. Eine sehr ausführliche Biographie von ihm findet sich hier im Internet und lässt den Autor dieses einmaligen Werks in vermutlich ganz neuem Licht erscheinen...

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Telrad-Finder

Technik: Der Telrad hat eine um 45° geneigte ebene Glasscheibe, durch die man zum Himmel blickt. Von unten werden mit einer LED drei rote Kreise mit den Durchmessern 0.5, 2 und 4° auf diese Scheibe projiziert und dort um 90° ins Auge reflektiert (deswegen 45° Scheibenwinkel). Man schaut durch die Scheibe in den sonst unveränderten Himmel und sieht dort scheinbar die drei Kreise leuchten. Dadurch sieht man auf einem Blick, wohin das Teleskop zielt. Der innerste Kreis hat übrigens ungefähr den gleichen scheinbaren Durchmesser wie der Mond.

Suchen und Finden: Zuerst schaut man natürlich auf eine Sternkarte, zu der man sich am besten eine durchsichtige Folie mit den drei Kreisen im richtigen Maßstab gemacht hat. Will man z. B. M51 sehen, legt man die Folie mit den Kreisen mittig auf M51 und sieht dann sofort, wie man sein Teleskop ausrichten muss.

Allgemein orientiert man sich dabei an irgendwelchen gedachten Linien oder Dreiecken etc. zwischen den Sternen. Liegt das Objekt nicht genau auf einer Verbindungslinie zwischen  zwei Sternen, muss man etwas kombinieren. Um einen Größen-/ Streckenvergleich zu haben, halte ich die zwei größeren Kreise übrigens für durchaus wichtig, so dass ich den Telrad anderen Peilsuchern, die nur einen Leuchtpunkt haben, wenn möglich vorziehen würde.

Das alles hört sich nun vielleicht verwirrend an, ist aber im Endeffekt so, als ob man auf ein Objekt mit dem Finger zeigen möchte. Man schaut auf einer Sternkarte nach, wo es ist. Dann sucht man die genaue Position mit dem Auge am Himmel. Und statt mit dem Finger zeigt man dann mit dem Telrad darauf, fertig. Deshalb geht mit dem Telrad das Suchen so einfach.

Starhopping: Als nächstes schaut man mit der kleinsten Vergrößerung durchs Okular. Wenn man Glück hat (nach etwas Übung immer mehr), ist das Objekt bereits im Okular sichtbar. Wenn nicht, dann sucht man sich eine markante Sterngruppe, /-kette, /-dreieck etc. in nächster Nähe zu der ursprüngliche Position (evtl. ein wenig an beiden Achsen hin- und herschwenken), und schaut dann, dass man diese in der Sternkarte wieder findet (dazu ist eine Karte mit möglichst großer Grenzgröße nötig).

Dann sieht man, wo man wirklich ist und kann sich das letzte Stück zum Objekt entlang markanter Sternformationen hangeln (das nennt man dann "Starhopping").
Bei helleren Objekten ist dies aber oft nicht nötig, da man beim Schwenken ohnehin darüberstolpert.

Vorteile zum Sucher: Kein umgekehrtes, vergrößertes und dadurch eingeschränktes Gesichtsfeld (das kann alles recht verwirrend werden). Man kann auch aus einem Meter Entfernung durch den Telrad schauen, was manchmal einfacher ist, als akrobatisch durch den Sucher zu blicken.
Nachteile zum Sucher: Für mich keine. Aber Sucherfans finden es besser, einige Objekte schon im Sucher zu sehen, um dann danach das Teleskop richtig einzustellen. Ein allgemein bekannter Nachteil: Selbst wenn sonst nichts zutaut, der Telrad schon, da die Glasscheibe so exponiert ist. Eine Art Taukappe ist unbedingt erforderlich.

Fazit: Wie man ohne Telrad oder einem vergleichbaren Peiler auskommen kann, ist mir schleierhaft. Objektauswahl und Suchen der Position am Himmel mit dem Auge ist mit Sucher und Telrad gleich. Mit dem Telrad zielt man auf diese Position und erledigt das Feintuning ggf. direkt am Okular. Beim Blick durch den Sucher hingegen bin ich erst mal von der größeren Sternfülle "verwirrt". Zusätzlich ist nun das Bild bei fast allen Suchern um 180° gedreht, was ebenfalls zur Verwirrung beiträgt und das Zielen erschwert. Ist das Objekt im Sucher sichtbar, kann man es einstellen. Ist es jedoch nicht sichtbar, dann ist man trotzdem auf das Starhopping angewiesen, das meiner Meinung nach mit dem Sucher nicht schneller geht als direkt durchs Teleskop.

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Veloursfolie im Tubus

Veloursfolie der Tipp schlechthin, um der Tubusinnenwand absolute Schwärze zu verleihen und so störende Reflektion auszumerzen. Deshalb hab ich sowohl beim TAL als auch bei meinem Dobson desn Tubus damit ausgekleidet.

Doch wie soll man dieses teuflisch klebende Zeug mit dem Hang, sich ständig wieder aufzurollen, glatt und gerade in den kleinen Tubus das TAL 1M mit nur 14 cm Durchmesser bekommen? 
Man nehme ein stabiles Rohr, das in den Tubus hineinpasst und etwas länger als dieser ist. Dann schneidet man die geglättete Folie auseinander und legt ein Stück mit der Klebeseite nach oben auf das Rohr und schiebt es (wie ein Torpedo ins Rohr) in den Tubus. Nun drückt man die Folie mit dem Rohr an die Tubusinnenwand und streicht sie nach außen hin fest. Perfekt!

Bei meinem 12" Dobson war es dann einfacher, da bin ich einfach soweit wie möglich in Rohr gekrochen um die Folie zu verlegen. Wichtig: Beim Dobson habe ich den geriffelten unteren Teil im Okularauszug ebenfalls mit Veloursfolie ausgekleidet, dies hat meiner Meinung nach die größte Verbesserung gebracht.

Und was bringt´s? Im Bereich um den Mond herum verschwinden die störenden Lichtreflektionen, ebenso bei den hellen Planeten. Stelle ich beim Dobson z.B. Jupiter knapp außerhalb des Gesichtsfeldes ein, so ist (bis auf die Spikes) nicht mehr erkennbar ob / wo der Planet sich am Gesichtfeldrand befindet. Dies führe ich besonders auf das Velours im Okularauszug zurück. 

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© 2001 - 2006 Christian Schreiner