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14. und 16. 06. 2002

Beobachtung

Liste
Die Nacht von Freitag auf Samstag sollte eigentlich gemütlich mit dem Mond beginnen. Mit dem Mondatlas  zur Hand auf Entdeckungsreise gehen, bis es richtig dunkel wird, was gibt es Schöneres?

Doch halt. Beim Rausstellen des TALs zum "Temperieren" (ob es nun abkühlte oder sich erwärmte, ist nicht ganz klar :-)) kommt mir beim Blick auf den Fangspiegel das große Grausen: die Randbereiche rundherum sehen richtig schlimm aus nach Fingerabdrücken o. ä. Wo kommen die bloß her? Ich will sie jedenfalls nicht auf dem Spiegel haben, sie könnten ja doch recht aggressiv sein. Also habe ich den Fangspiegel spontan gereinigt und dann mitten in der Dämmerung schnell wieder eingebaut. (M)ein Justierlaser ist doch ne feine Sache. Dann geht es los mit dem Mond:

Wieder einmal bestätigte sich, dass es in der Dämmerung zeitweise richtig gutes Seeing gibt. So war ca. 460fache Vergrößerung (3x TAL-Barlow plus Pentax 5,2 mm) möglich, ohne dass das Bild unansehnlich wurde. Allerdings war nicht mehr zu erkennen, als bei 200fach, schließlich hat man da schon 0,5 mm AP. Etwas später, als es richtig finster wurde, war dann das Seeing deutlich schlechter (oder der Mond nur einfach tiefer?), genauso wie Sonntagnacht, da war schon bei 100fach Schluss. Als Rükl-Neuling erlebe ich auch erstmals die Vorzüge der tollen roten Beschriftungen kennen: Man lernt schneller, sich ohne Karten-Verweise zurechtzufinden ;-/.

Zwischen "Mond verschwindet hinter den Bäumen" und "es ist richtig dunkel" entdecke ich dann einen imposanten Kometen am Horizont! Auf einem 9 km entfernten Berggipfel brennt ein Johannifeuer (die Koma), zeitweise baumhoch, und mit einer im Widerschein orange leuchtenden, leicht gekrümmten Rauchwolke (der Schweif). Die vor dem Feuer herumstehenden Leute schauen bei 100fach und 170fach recht lustig aus, mit Beugungsringen :-)

Doch schließlich locken natürlich die Deep-Sky-Objekte und die Nacht ist ja leider kurz. Zum Glück gibt es hier keine Weißen Nächte, bzw. nur sehr schwach. Die Beschreibungen zu den Objekten finden sich wieder in der Liste

Dieses Mal kamen insgesamt "nur" 21 neue Objekte hinzu, beim Rest wurden die Beschreibungen korrigiert und erweitert, was allerdings größtenteils dringend nötig war. Meine persönlichen Highlights waren diesmal (neben den üblichen Showpieces) die überraschende Sichtung von Details in NGC 6369 und NGC 6826, die danach mit Hilfe des Night Sky Observers Guide verifiziert weden konnten. Die Dunkelnebel hingegen waren bis auf B 86 enttäuschend und einige konnte ich nicht ausmachen. Dazu braucht es wohl eine Spitzennacht.

 

 

14. 06. 02

Bis ich bei den bekannten Messierobjekten im Schützen ankam, setzte leider die Dämmerung schon wieder ein, so dass nur noch ein Sternhaufen Sinn machten.

 

 

16. 06. 2002

Nach Regen vormittags und Wolken am Nachmittag wird es doch noch klar. Zuerst "muss" ich im Schwan beobachten, da hier der Mond nicht so stört. Erst nach dessen Untergang geht es dann in südlichere Gefilde, in den Schlangenträger und den Schützen. So richtig werde ich mich mit unserem Trabanten wohl nie anfreunden können.

 

Von den anvisierten Dunkelnebeln sehe ich leider nur die größeren Exemplare. Dafür ist z. B. der Trifidnebeln mit allen drei "Schläuchen" eine Wucht. Verwirrung tritt dann zum Schluss bei NGC 6595 ein, ein nichtexistenter Offener Haufen, der sich als Reflexionsnebel NGC 6590 entpuppt. Bis alle Unklarheiten beseitigt waren, wurde es allerdings schon wieder so hell, dass der direkt benachbarte Nebel NGC 6589 nicht mehr erspäht werden konnte. Deshalb wieder ein Haufen zum Abschluss.

 

 

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© 2001 - 2006 Christian Schreiner