M 81/ M 82 zum Frühstück

10. 02. 2003
ca. 2:00 bis ca. 6:00

Um halb zwei klingelt der Wecker. Der Mond ist zwar schon nicht mehr sichtbar, da er sich hinter einem Waldstück versteckt, aber seinen Lichtschmutz verbreitet er noch über das ganze Firmanent. Ich nutze die Zeit, um mir einen Tee zu machen, den Telrad zu montieren und mich natürlich durch mehrere Hosen und Pullover etc. gegen die Kälte zu wappnen. Die Temperatur beträgt am geschützten Balkon aber dann doch nur ca. -8° C, also noch ganz angenehm.

Bis dahin ist es dann zwei Uhr, der Mond sollte nun weg sein. Doch was ist los? Hat er seinen Lichtschmutz etwa einfach liegen gelassen? Die Sterne sind nicht gut zu sehen. Ahh, Nebel zieht auf... Soll es dass schon wieder gewesen sein für diese Nacht?

Was tut ein Deep-Sky-Fan bei Dunst? Abwarten und Tee trinken? Das zwar auch, aber er errinnert sich, dass es noch so seltsame Sachen wie Planeten gibt :-), und so ist Jupiter schnell eingestellt. 100fach ist das Maximum, das Seeing ist nicht besonders. Ich bin aber erstaunt, wie groß er schon bei dieser Vergrößerung ist, hatte ihn kleiner in Erinnerung...
Wie sich später herausstellte, sehe ich Io kurz nach dem Vorübergang, den Bedeckungsbeginn von Europa verpasse ich um ein paar Minuten. Dafür grinst mich der Große Rote Fleck an, auch wenn er seinem Namen ja derzeit nicht gerecht wird. Das N-Dingsbums-Band ist noch verschwunden, ich bin also up to date :-).

Wie erhofft lichtet sich der Nebel nun wieder (sozusagen nur auf der Durchreise) und es ist Deep-Sky Zeit...

Fast eine dreiviertel Stunden versuche ich mich an IC2149 und einem weiteren PN, aber IC 2149 will nicht gelingen. Entnervt gebe ich auf, es ist wie verhext (aber ich komm wieder, keine Frage :-)) Zu allem Überfluss ist das TAL nun auch noch plötzlich verspannt, was an den Beugungsringen überdeutlich zu erkennen ist.

Probleme mit (zum Glück stabiler) russischer Technik lassen sich am besten mit entsprechenden improvisierten Methoden beheben, und so erhält das TAL zwei gezielte und dosierte Faustschläge ans Tubusende. Das Resultat: Der Ärger mit IC 2149 ist verflogen und die Beugungsringe sind wieder rund statt astigmatisch :-))).

Der Rest ist dann schnell erzählt: Um ein paar Herschel400-Objekte aufzusammeln, geht es für den Rest der Nacht in die Region Luchs / Großer Bär. Die Highlights sind natürlich M81 bzw. besonders M82, die gerade noch zu Beginn der Dämmerung erreicht werden.

Zum Abschluss folgt noch einen Blick auf zwei weitere Planeten: Mars, der sich heftig wabernd teilweise bis zu seiner doppelten Größe aufbläht und Venus, die eine unscharfe bunte Sichel zeigt.

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